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NID "NitratInformationsDienst"

Der NID stellt eine Information über das Nmin-Potenzial und somit über den Vorrat an Nitratstickstoff im Boden zur Verfügung. Ziel ist eine bedarfsgerechte Düngung zu Weizen, Triticale und Mais und somit eine Verringerung des Nitrataustrags ins Grundwasser.

Nitratinformationsdienst (NID) – Mais 2023

Mit einer Anpassung der Stickstoffdüngung an den Vorrat an mineralischem und damit pflanzenverfügbarem Stickstoff im Boden wird sowohl eine bedarfsgerechte Nährstoffversorgung sichergestellt als auch ein Nitrataustrag ins Grundwasser vermieden. Der Nitratinformationsdienst liefert dazu die aktuellen Düngeempfehlungen jetzt auch für Mais.
Achtung: Für Teilnehmer an der ÖPUL-Maßnahme Vorbeugender Grundwasserschutz – Acker (GRUNDWasser 2030) ist in Oberösterreich eine Düngung zu Mais mit leichtlöslichen, stickstoffhaltigen Düngern erst ab 22. März möglich.
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Maisdüngung – eine bedarfsgerechte Düngung, exakt abgestimmt nach der Ertragslage und dem Stickstoff-Bodenvorrat verhindert Nährstoffverluste ins Grundwasser. © BWSB/Wallner
Für die Empfehlungen wurden vom 28. Februar bis 9. März 50 Schläge auf der nördlichen (26) und südlichen (24) Traun-Enns-Platte in einer Tiefe von 0 bis 90 cm beprobt (getrennte Beprobung der Tiefenstufen 0 bis 30 cm, 30 bis 60 cm und 60 bis 90 cm) und der mineralische Stickstoff analysiert (Nitrat in allen drei Tiefenstufen, Ammonium in 0 bis 30 cm). Ab einem bestimmten Vorrat an mineralischem Stickstoff im Boden kann Stickstoffdünger eingespart werden. Dabei ist von den Düngeempfehlungen der Richtlinie für die sachgerechte Düngung auszugehen.

Zur Interpretation der Ergebnisse wurden mögliche Einflussfaktoren auf den Vorrat an mineralischem Stickstoff erhoben. Das waren die Vorfrucht, die Zwischenfrucht, eventuell bereits erfolgte Düngegaben im Herbst, der Viehbesatz (Veredlungsbetrieb oder Marktfruchtbetrieb) und die Bodenverhältnisse.

Vorrat an pflanzenverfügbarem Stickstoff Anfang März 2023

Der Gehalt an mineralischem Stickstoff (Nmin) betrug im Durchschnitt (gerundet) 46 kg N/ha (im Vorjahr waren es 42 kg N/ha), in den einzelnen Tiefenstufen: durchschnittlich 27 kg in den obersten 30 cm, 13 kg in 30 bis 60 cm und 6 kg in 60 bis 90 cm Tiefe. Die Hälfte der Werte liegen in einem Bereich zwischen 35 und 55 kg N/ha in 0 bis 90 cm Bodentiefe. Ein Schlag hatte einen Nmin-Gehalt unter 20 kg N/ha, fünf Schläge über 70 kg N/ha, der höchste Wert betrug 91 kg N/ha. Die Werte liegen in diesem Jahr somit – bis auf Einzelfälle – auf niedrigem bis mittlerem Niveau.
Unterschiede zwischen Nmin-Gehalten von Schlägen in der nördlichen Traun-Enns-Platte (Bezirke Linz-Land und Wels-Land) und der südlichen (Bezirke Kirchdorf und Steyr) waren nicht feststellbar. Da ein Großteil der Ergebnisse in einem engen Bereich liegt, ist die Auswirkung der Vorfrucht auf die Höhe der Nmin-Gehalte gering. Generell sind die durchschnittlichen Nmin-Gehalte nach Wintergerste (50 kg N/ha) um 15 kg N/ha höher als nach Winterweizen (durchschnittlich 35 kg N/ha). Das Einsparungspotenzial bei der Düngung ist aber gering, da nur Beträge über 40 kg N/ha anzurechnen sind. Körnermais war nur in zwei Fällen als Vorfrucht vorhanden, weshalb nicht genügend Vergleichsfälle für eine Auswertung zur Verfügung standen. Nachdem fast alle untersuchten Schläge über den Winter begrünt waren, ist eine Aussage über Unterschiede zwischen begrünten und unbegrünten Schlägen nicht möglich.

Das ergibt nach Vorfrucht Wintergerste eine Einsparungsmöglichkeit bei der Düngung von 10 kg N/ha. Die empfohlene Einsparung bezieht sich auf die gesamte für den Mais vorgesehene Düngemenge und kann daher beim ersten oder zweiten Düngetermin vorgenommen werden. Als Grundlage für die Einsparung ist eine ertragslagenabhängige Einschätzung des Düngebedarfs vorzunehmen. Eine bereits erfolgte Herbstdüngung (zur Zwischenfrucht) muss bei der Gesamtdüngemenge berücksichtigt werden.

Vorschriften hinsichtlich maximaler Gaben- bzw. Einzelgabenbeschränkungen, Düngeobergrenzen laut ÖPUL usw. sind einzuhalten. Eine etwaig durchgeführte Herbstdüngung (Zwischenfrucht) und die Vorfruchtwirkung gemäß Nitrat-Aktionsprogramm-Verordnung (NAPV) sind zu berücksichtigen.

Ergebnisse und Empfehlungen zu Winterweizen, Triticale und Roggen 2023

Mit einer Anpassung der Stickstoffdüngung an den Vorrat an mineralischem und damit pflanzenverfügbarem Stickstoff im Boden wird sowohl eine bedarfsgerechte Nährstoffversorgung sichergestellt als auch ein Nitrataustrag ins Grundwasser vermieden. Der Nitratinformationsdienst liefert dazu die aktuellen Düngeempfehlungen für Winterweizen, Triticale und Winterroggen. Neu ist, dass neben der Wintergerste auch Weizen, Triticale und Roggen bei Teilnahme an der ÖPUL- Maßnahme Vorbeugender Grundwasserschutz – Acker (GRUNDWasser 2030) bereits ab 16. Februar angedüngt werden dürfen – sofern die Bodenverhältnisse passen. Weitere Empfehlungen zu Mais werden bis Ende März zur Verfügung gestellt.

Für die Empfehlungen wurden vom 08. bis 09. Februar 34 Schläge auf der nördlichen (18) und südlichen (16) Traun-Enns-Platte in einer Tiefe von 0 bis 90 cm beprobt (getrennte Beprobung der Tiefenstufen 0 bis 30 cm, 30 bis 60 cm und 60 bis 90 cm) und der mineralische Stickstoff analysiert (Nitrat in allen drei Tiefenstufen, Ammonium in 0 bis 30 cm). Ab einem bestimmten Vorrat an mineralischen Stickstoff im Boden kann Stickstoffdünger eingespart werden. Dabei ist von den Düngeempfehlungen der Richtlinien für die sachgerechte Düngung auszugehen.

Zur Interpretation der Ergebnisse wurden mögliche Einflussfaktoren auf den Vorrat an mineralischem Stickstoff erhoben. Das waren die Hauptfrucht, die Vorfrucht und die Bodenverhältnisse.
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Die Nmin-Werte liegen heuer großteils auf niedrigem bis mittleren Niveau. © BWSB/Wallner

Vorrat an pflanzenverfügbaren Stickstoff Mitte Februar 2023

Der Gehalt an mineralischem Stickstoff (Nmin) betrug im Durchschnitt (gerundet) 48 kg N/ha (2022: 37 kg N/ha, 2021: 49 kg N/ha), in den einzelnen Tiefenstufen durchschnittlich 29 kg in den obersten 30 cm, 12 kg in 30 bis 60 cm und 8 kg in 60 bis 90 cm Tiefe. Die meisten Werte liegen in einem Bereich zwischen 30 und 60 kg N/ha in 0 90 cm Bodentiefe. Drei Schläge hatten Nmin Gehalte unter 30 kg N/ha, vier Schläge über 60 kg N/ha, davon zwei über 80 kg N/ha. Die Werte liegen heuer somit großteils auf niedrigem bis mittleren Niveau.

Unterschiede zwischen Nmin Gehalte von Schlägen in der der nördlichen Traun-Enns-Platte (Bezirke Linz Land und Wels Land) und der südlichen (Bezirke Kirchdorf und Steyr) waren nicht feststellbar. Im Durchschnitt machte es auch keinen Unterschied, ob Triticale oder Winterweizen angebaut war. Eine Auswirkung der Vorfrucht auf die Höhe der Nmin Gehalte war jedoch erkennbar. Diese betrugen (über die gesamte Tiefe):
  • Nach Wintergerste, Körnermais oder Ölkürbis im Durchschnitt 44 kg N/ha
  • Nach Sojabohne, Ackerbohne, Körnerraps und Silomais im Durchschnitt 51 kg N/ha.
  • Sommermohn war nur einmal als Vorfrucht vertreten. Dieser Schlag hatte 100 kg N/ha.
Nmin Vorräte im Boden, die 40 kg N/ha übersteigen, können auf die empfohlene Düngemenge (gemäß Richtlinien für die sachgerechte Düngung) angerechnet werden, ohne dass Ertragseinbußen zu erwarten sind. Nach Sojabohne, Ackerbohne Körnerraps und Silomais können demnach ca.10 kg N/ha eingespart werden, nach Ölkürbis, Körnermais oder Wintergerste sind die Einsparungsmöglichkeiten hingegen gering.
Die empfohlene Einsparung bezieht sich auf die gesamte für das Getreide vorgesehene Düngemenge und kann daher beim ersten, zweiten oder dritten Düngetermin vorgenommen werden. Eine bereits erfolgte Herbstdüngung muss jedoch bei der Gesamtdüngemenge berücksichtigt werden.

Die Empfehlungen gelten in gleicher Weise für Schläge mit Winterweizen als auch mit Triticale oder Winterroggen.

Geltende Obergrenzen (z.B. Nitrat-Aktionsprogramm-Verordnung), pauschale Empfehlungen (RlsgD) und sonstige Vorgaben zur Düngereduktion sind jedoch einzuhalten.
Nähere Informationen bei der Boden.Wasser.Schutz.Beratung unter 050/6902-1426.
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Maisdüngung – eine bedarfsgerechte Düngung, exakt abgestimmt nach der Ertragslage, verhindert Nährstoffverluste ins Grundwasser. © BWSB/Wallner