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NID "NitratInformationsDienst"

Der NID stellt eine Information über das Nmin-Potenzial und somit über den Vorrat an Nitratstickstoff im Boden zur Verfügung. Ziel ist eine bedarfsgerechte Düngung zu Weizen, Triticale und Mais und somit eine Verringerung des Nitrataustrags ins Grundwasser.

Nitratinformationsdienst (NID) – Mais 2024

Mit einer Anpassung der Stickstoffdüngung an den Vorrat an mineralischem und damit pflanzenverfügbarem Stickstoff im Boden wird sowohl eine bedarfsgerechte Nährstoffversorgung sichergestellt als auch ein Nitrataustrag ins Grundwasser vermieden. Der Nitratinformationsdienst liefert dazu die aktuellen Düngeempfehlungen jetzt auch für Mais.
Für Teilnehmer an der ÖPUL-Maßnahme Vorbeugender Grundwasserschutz – Acker (GRUNDWasser 2030) war in Oberösterreich eine Düngung zu Mais mit leichtlöslichen, stickstoffhaltigen Düngern generell erst ab 22. März möglich. Grundsätzlich muss die Düngung unmittelbar vor dem Anbau erfolgen.
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Maisdüngung – eine bedarfsgerechte Düngung, exakt abgestimmt nach der Ertragslage und dem Stickstoff-Bodenvorrat verhindert Nährstoffverluste ins Grundwasser. © BWSB/Wallner
Für die Empfehlungen wurden vom 14. bis 21. März 47 Schläge auf der nördlichen (19) und südlichen (28) Traun-Enns-Platte in einer Tiefe von 0 bis 90 cm beprobt (getrennte Beprobung der Tiefenstufen 0 bis 30 cm, 30 bis 60 cm und 60 bis 90 cm) und der mineralische Stickstoff analysiert (Nitrat in allen drei Tiefenstufen, Ammonium in 0 bis 30 cm). Ab einem bestimmten Vorrat an mineralischem Stickstoff im Boden kann Stickstoffdünger eingespart werden. Dabei ist von den Düngeempfehlungen der Richtlinien für die sachgerechte Düngung auszugehen. Zur Interpretation der Ergebnisse wurden mögliche Einflussfaktoren auf den Vorrat an mineralischem Stickstoff erhoben. Das waren die Vorfrucht, die Zwischenfrucht, eventuell bereits erfolgte Düngegaben im Herbst, der Viehbesatz (Veredlungsbetrieb oder Marktfruchtbetrieb) und die Bodenverhältnisse.

Vorrat an pflanzenverfügbarem Stickstoff Anfang März 2024

Der Gehalt an mineralischem Stickstoff (Nmin) betrug im Durchschnitt (gerundet) 50 kg N/ha (im Vorjahr waren es 46 kg N/ha), in den einzelnen Tiefenstufen: durchschnittlich 29 kg in den obersten 30 cm, 14 kg in 30 bis 60 cm und 6 kg in 60 bis 90 cm Tiefe. Die Hälfte der Werte liegen in einem Bereich zwischen 32 und 64 kg N /ha in 0 bis 90 cm Bodentiefe. Drei Schläge hatten einen Nmin-Gehalt unter 20 kg N/ha, sieben Schläge über 70 kg N/ha, der höchste Wert betrug 122 kg N/ha. Die Werte liegen heuer somit bis auf Einzelfälle auf niedrigem bis mittlerem Niveau.

Unterschiede zwischen Nmin-Gehalten von Schlägen in der nördlichen Traun-Enns-Platte (Bezirke Linz Land und Wels Land) und der südlichen (Bezirke Kirchdorf und Steyr) waren nicht feststellbar. Die Auswirkung der Vorfrucht auf die Höhe der Nmin-Gehalte ist signifikant. Die durchschnittlichen Nmin-Gehalte nach Wintergerste (60 kg N/ha) sind um 15 kg N/ha höher als nach Winterweizen (45 kg N/ha). Körnermais war in drei Fällen als Vorfrucht angegeben, die durchschnittlichen Nmin-Gehalte liegen bei 30 kg N/ha. Das Einsparungspotenzial bei der Düngung ist aber gering, da nur Beträge über 40 kg N/ha anzurechnen sind. Winterroggen, Sojabohne und Körnermaissaatgutvermehrung waren jeweils nur in zwei Fällen als Vorfrucht angegeben, weshalb nicht genügend Vergleichsfälle für eine Auswertung zur Verfügung standen. Nachdem fast alle untersuchten Schläge über den Winter begrünt waren, ist eine Aussage über Unterschiede zwischen begrünten und unbegrünten Schlägen nicht möglich.

Das ergibt nach Vorfrucht Wintergerste eine Einsparungsmöglichkeit bei der Düngung von 20 kg N/ha und nach der Vorfrucht Winterweizen von 5 kg N/ha. Die empfohlene Einsparung bezieht sich auf die gesamte für den Mais vorgesehene Düngemenge und kann daher beim ersten oder zweiten Düngetermin vorgenommen werden. Als Grundlage für die Einsparung ist eine exakte und realistische ertragslagenabhängige Einschätzung des Düngebedarfs vorzunehmen. Eine bereits erfolgte Herbstdüngung zur Zwischenfrucht muss bei der Gesamtdüngemenge berücksichtigt werden.

Vorschriften hinsichtlich maximaler Gaben- bzw. Einzelgabenbeschränkungen, Düngeobergrenzen laut ÖPUL und NAPV sind einzuhalten. Eine etwaig durchgeführte Herbstdüngung (Zwischenfrucht) und die Vorfruchtwirkung gemäß Nitrat-Aktionsprogramm-Verordnung (NAPV) sind zu berücksichtigen.

Nitratinformationsdienst (NID) - Ergebnisse und Empfehlungen zu Winterweizen, Triticale und Roggen 2024

Mit einer Anpassung der Stickstoffdüngung an den Vorrat an mineralischem und damit pflanzenverfügbarem Stickstoff im Boden wird sowohl eine bedarfsgerechte Nährstoffversorgung sichergestellt als auch ein Nitrataustrag ins Grundwasser vermieden. Der Nitratinformationsdienst liefert dazu die aktuellen Düngeempfehlungen für Winterweizen, Triticale und Winterroggen. Weitere Empfehlungen zu Mais werden bis Ende März zur Verfügung gestellt.

Für die Empfehlungen wurden vom 07. bis 15. Februar 2024 37 Schläge auf der nördlichen (22) und südlichen (15) Traun-Enns-Platte in einer Tiefe von 0 bis 90 cm beprobt (getrennte Beprobung der Tiefenstufen 0 bis 30 cm, 30 bis 60 cm und 60 bis 90 cm) und der mineralische Stickstoff analysiert (Nitrat in allen drei Tiefenstufen, Ammonium in 0 bis 30 cm). Ab einem bestimmten Vorrat an mineralischen Stickstoff im Boden kann Stickstoffdünger eingespart werden. Dabei ist von den Düngeempfehlungen der Richtlinien für die sachgerechte Düngung auszugehen.

Zur Interpretation der Ergebnisse wurden mögliche Einflussfaktoren auf den Vorrat an mineralischem Stickstoff erhoben. Das waren die Hauptfrucht, die Vorfrucht, Wirtschaftsdüngeranwendung und die Bodenverhältnisse.

Vorrat an pflanzenverfügbaren Stickstoff Mitte Februar 2024

Der Gehalt an mineralischem Stickstoff (Nmin) betrug im Durchschnitt (gerundet) 29 kg N/ha (2023: 48 kg N/ha, 2022: 37 kg N/ha, 2021: 49 kg N/ha), in den einzelnen Tiefenstufen durchschnittlich 13 kg in den obersten 30 cm, 8 kg in 30 bis 60 cm und 7 kg in 60 bis 90 cm Tiefe. Die Werte der heuer untersuchten Schläge lagen zwischen 15 und 47 kg N/ha in 0 bis 90 cm Bodentiefe und damit auf durchaus niedrigem Niveau. Nur vier der untersuchten Feldstücke hatten Nmin Gehalte im Boden zwischen 40 und 50 kg N/ha.

Unterschiede zwischen Nmin Gehalte von Schlägen in der nördlichen Traun-Enns-Platte (Bezirke Linz Land und Wels Land) und der südlichen (Bezirke Kirchdorf und Steyr) waren nicht feststellbar. Im Durchschnitt machte es auch keinen Unterschied, ob Winterweizen, Triticale oder Roggen angebaut war. Die am häufigsten vertretenen Vorfrüchte waren Körnermais, Soja und Ackerbohne. Auf die im Februar gemessenen Nmin Gehalte hatte dies nur sehr geringe Auswirkungen. Felder mit langjähriger Wirtschaftsdüngerausbringung hatten jedoch (unter Berücksichtigung der Vorfrucht) etwas höhere Nmin Gehalte, wenngleich der Unterschied mit durchschnittlich 7 kg N/ha ebenfalls gering ausfällt.

Empfehlung zu Getreide

Nmin Vorräte im Boden, die 40 kg N/ha übersteigen, können auf die empfohlene Düngemenge (gemäß Richtlinien für die sachgerechte Düngung) angerechnet werden, ohne dass Ertragseinbußen zu erwarten sind. Werte über 40 kg N/ha wurden im Februar aber nur vereinzelt gemessen, sodass sich unter durchschnittlichen Bedingungen heuer aus den Nmin Vorräten kein Einsparungspotenzial ergibt.

Es wird daher empfohlen, entsprechend den Richtlinien für die sachgerechte Düngung (8. Auflage) unter Berücksichtigung der Standortfaktoren, insbesondere der Ertragslage, zu düngen. Die heuer festgestellten niedrigen Nmin Gehalte im Oberboden sollten bei der ersten Düngegabe berücksichtigt werden.

Geltende Obergrenzen, z.B. Nitrat-Aktionsprogramm-Verordnung, GRUNDWasser 2030, pauschale Empfehlungen (RlsgD) und sonstige Vorgaben zur Düngereduktion sind jedoch einzuhalten und bleiben von den Empfehlungen unberührt.
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Die Nmin-Werte liegen heuer auf einem niedrigen Niveau. Das konnte auch bei den Nitratwerten in Niederösterreich beobachtet werden. © BWSB/Wallner